Wir hatten lange kein normales Jahr mehr. Ob Finanzkrise, Corona, Energiekrise oder Krieg in der Ukraine: Krisenmanagement ist zur regelhaften Aufgabe geworden. Vergleicht man die z. T. desaströsen Bilder rund um die Zuwanderung 2015/16 und weiß, dass die Zuwanderungszahlen für Berlin im letzten Jahr sogar noch höher waren, wird deutlich, dass das Land und Bezirke gemeinsam große Fortschritte beim Krisenmanagement gemacht haben. Im Bezirk Mitte haben wir agile Strukturen gebildet, die auf die jeweilige Herausforderung gemeinsam reagieren.
Krisen erfordern allerdings langen Atem, denn die Folgen solcher Ereignisse dürfen nicht ausgeblendet werden. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie werden noch lange spürbar sein – nicht zuletzt die Auswirkungen auf die soziale und emotional-psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Long Covid-Auswirkungen behalten wir auch bei Erwachsenen im Auge, insbesondere im Hinblick auf Gefahren des Arbeitsplatzverlusts; im Moment erarbeiten wir im Rahmen der neuen EU-Förderperiode an einem entsprechenden Unterstützungskonzept.
Ähnliches gilt für die Zuwanderungsthemen. Allzu oft werden diese nur als Frage der Unterbringung behandelt. Das Dach über dem Kopf ist aber noch lang kein erfolgreiches Ankommen in Kita, Schule, Arbeitsmarkt und Gesellschaft. Kreative Lösungen sind immer da gefragt, wo wir zwischenzeitlich an Grenzen stoßen, wie etwa bei den Schulplätzen für Kinder aus der Ukraine. Herzlich bedanken möchte ich mich in dem Zusammenhang bei den Mitarbeiter*innen der freien Jugendeinrichtungen, der Musikschule Fanny Hensel und der Volkshochschule Mitte, die auf meine Bitte hin es sofort ermöglicht hatten, den Kindern, die noch nicht in Willkommensklassen untergebracht werden konnten, qualitativ sehr hochwertigen Deutschunterricht anzubieten. Es ist wunderschön zu sehen, wie dankbar diese Kinder, Jugendlichen und ihre Familien für jede Art von Hilfe sind.